Türchen 2
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Zwei Brüder, Sky & Easy ( Sweetvalentines Prince of Love und Sweetvalentines Take it Easy)
Kapitel 2
Der Jeep hatte es trotz der massiven Schneefälle hinauf zum Menke Hof geschafft. „ Wenn wir zurück sind werde ich die Schneeketten anlegen!“ sagte Hannes während er den Wagen unter das Scheunendach fuhr. Jochen nickte beiläufig. Er staunte über die Dunkelheit, die sowohl im Haus, als auch im Stall herrschte. „ Lass uns direkt zum Stall gehen“, meinte Hannes und nahm eilig seinen Koffer von der Rückbank. Auf dem gesamten Hof herrschte nächtliche Stille. Nur das aufgeregte bellen des Hundes war aus dem Wohnhaus zu hören. „ Merkwürdig! „ fiel es jetzt auch Hannes auf. „ Im Stall scheint alles ganz ruhig zu sein. Ob sich die Lage doch wieder entspannt hat? „ Jochen seufzte. Aber bevor er noch was sagen konnte, war plötzlich das gesamte Wohnhaus hell erleuchtet und der Hund kam aufgeregt bellend über den Hof gerannt. „ Arco ganz ruhig, wir sind es!“, rief Hannes ihm irritiert entgegen, aber Arco schien in seiner Rage niemanden erkennen zu wollen. Im ersten Stock öffnete Frau Menke beunruhigt das Fenster. Zeitgleich ertönte der Befehl „ Arco steh!“ über den Hof. Und während Arco blitzartig kurz vor dem Stall stehen blieb und sich damit zufrieden gab, die nächtlichen Besucher zu fixieren, rief Frau Menke aus dem Fenster: „ Karl, ist alles in Ordnung? Was ist denn nur los da unten?“ Karl Menke schaltete die Hoflaternen ein und kam im offenen Frotteemantel aus dem Haus. „ Doktor Petersen!“ rief er überrascht über den Hof. „ Was machen Sie denn hier oben, mitten in der Nacht bei diesem Wetter?“ Er wickelte sich fröstelnd in seinen Morgenmantel ein, verknotete den Gürtel und winkte Hannes und Jochen herüber zum Haus. „ Ist was mit ihrem Wagen? Brauchen Sie Hilfe?“, rief er ihnen quer über den Hof zu, da sowohl Hannes wie auch Jochen wie angewurzelt stehen geblieben waren. „ Ach was frage ich?“, hörten sie ihn sagen. „ Aus lauter Freude am Schneesturm sind Sie bestimmt nicht hier oben. Kommen Sie erst mal rein und wärmen Sie sich auf!“ Er winkte ihnen einladen zu und nachdem er Arco signalisiert hatte, dass er seinen Wachdienst beenden konnte, ging er voraus ins Haus. „ Sag mal Hannes, kannst du mir das jetzt bitte mal erklären?“ fragte Jochen und sah Hannes erwartungsvoll dabei an. Aber der stand nur ratlos da und schüttelte den Kopf. „ Kommen Sie“, rief der Menke Bauer noch einmal, „ trinken Sie erst mal einen heißen Kaffee. Ich rufe dann gleich den Joe an. Der schleppt den Jeep runter in die Werkstatt und nimmt sie beide auf dem Weg dorthin wieder mit zurück auf den Rosenhof.“ Hannes kräuselte die Stirn und sah entgeistert hinüber zum Haus. „ Lass uns erst mal hinein gehen“, sagte er hilflos. „ ich versteh das hier genauso wenig wie du!“ Als sie das Haus betraten kam auch Frau Menke, ebenfalls im Morgenmantel, die Treppe herunter. „ Moin Doktor Petersen!“ sagte sie betont, weil sie genau wie Hannes aus dem hohen Norden hierher ins hessische Bergland gezogen war. „ Was ist denn nur passiert?“, wollte auch sie sofort voller Sorge wissen und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, voraus in die Küche, wo ihr Mann bereits den Kessel mit Kaffeewasser aufgesetzt hatte. „ Entschuldigen Sie bitte“, erklärte Hannes die ihm unangenehme Situation, „ aber ich befürchte, hier liegt ein ziemliches Missverständnis vor!“ „ Was meinen Sie damit Herr Doktor?“, fragte Karl Menke verwundert und zog die Holzstühle unter dem Tisch hervor. Mit einer Handbewegung bot er ihnen an, Platz zu nehmen. Hannes rieb sich nachdenklich die Stirn und setzte sich an den Küchentisch. „ Herr Menke“ unterstützte Jochen seinen Freund, „wir haben kein Problem mit unserem Wagen!“ Verdutzt sah der Bauer ihn an. „ Was ist dann passiert?“, wollte er erstaunt wissen. Jochen atmete tief durch. „ Her Menke, haben Sie nicht gegen drei Uhr bei uns angerufen mit der Bitte, so schnell wie möglich zu kommen, weil die Suse unsere Hilfe braucht?“ Der Bauer sah Jochen mit offenem Mund an und schüttelte energisch den Kopf. „ nein, das habe ich nicht. Der Suse geht es bestens.“ Er sah seine Frau hilfesuchend an. Dann wandte er sich wieder an Jochen. „ Herr Matthiesen, Sie haben doch gestern selbst nach ihr gesehen.“ Jochen nickte. „ Ja, das habe ich und darum wunderte uns der Anruf auch sehr, aber…“ „ Also wenn Sie mich fragen“ unterbrach Herr Menke aufgeregt „ da hat sich jemand einen ziemlich schlechten Scherz mit Ihnen erlaubt. Das ist ja ungeheuerlich. Mitten in der Nacht, bei diesem Wetter!“ Frau Menke goss den Kaffee in große Pötte und schüttelte entsetzt den Kopf. „ Kommen Sie Herr Matthiesen“, sagte sie zu Jochen, der noch immer in der Küchentür stand. „ trinken Sie erst einmal einen heißen Schluck Kaffee.“ Jochen setzte sich und Frau Menke schob ihm einen dampfenden Pott zu. Hannes verfolgte die Diskussion nur noch am Rande. Er versuchte, sich noch einmal an das Telefongespräch zu erinnern. Aber so sehr er sich auch bemühte, er blieb benebelt und unklar. Da war immer wieder der eine Satz: „ Die Suse will nicht mehr länger warten und braucht dringend Ihre Hilfe“. Was ging hier vor? Er hatte doch mit ihm telefoniert. Zweifelsfrei hatte ihn das Klingeln des Telefons geweckt. Aber er war nicht aufgestanden, um das Gespräch entgegen zu nehmen. Wieso lag das Telefon griffbereit im Sessel? Er legte es abends doch immer auf das Schränkchen neben dem Kaminofen. Hannes dachte angestrengt nach. Er hatte stundenlang vor dem Kaminfeuer gesessen und an sie gedacht. Er wollte sie anrufen. Zum hundertsten Mal wollte er Lea anrufen. Aber er hatte es wieder nicht getan. Er hatte das Telefon neben sich in den Sessel gelegt und das Buch gelesen. Dabei musste er eingeschlafen sein und das Klingeln hatte ihn dann geweckt. Ja, er war sich sicher. So konfus er auch war, aber das wusste er genau. Er war von dem Klingeln des Telefons aufgewacht. Hannes hörte noch einen Augenblick dem Gespräch am Küchentisch zu. Die Menkes waren davon überzeugt, dass sich jemand einen üblen Streich erlaubt hatte. Er ließ es dabei bewenden und stand schließlich höflich auf, um sich zu verabschieden. „ Es tut mir sehr leid, dass wir Ihre Nachtruhe unterbrochen haben“, sagte er auf dem Weg zur Haustür. „ Ach was, Herr Dr. Petersen“, antwortete Frau Menke freundlich. „ Wir Nordfriesen müssen schließlich zusammenhalten, so fern ab der Heimat nicht wahr? Und außerdem müssen mein Mann und ich doch ohnehin gleich in den Stall.“ Auf dem Hof dreht Hannes sich noch einmal um und sagte: „ Und zögern Sie nicht uns anzurufen, wenn Suse uns wirklich braucht!“
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Fortsetzung folgt! |
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