Türchen 5
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Candy - Sweetvalentines Candy Girl
Kapitel 5
Hannes hing müde und erschöpft seinen Gedanken nach. Es war viel Zeit vergangen, seitdem er Lea gesagt hatte, dass er nicht mehr in einer Warteschleife leben möchte. Er hatte ihr erklärt, dass er nicht mehr warten wollte, auf morgen, aufs Wochenende, auf den Urlaub. Dass er das gemeinsame Leben nicht mehr durch auf wenige Wochen im Jahr beschränken möchte. Er hatte ihr gesagt, dass er sein Leben nicht länger im warten sein möchte, dass er nach all den Jahren endlich zusammen mit ihr im heute leben wolle, im Hier und Jetzt. Traurig ließ er den Blick zum Himmel wandern und betrachtete den zunehmenden Mond, dessen Licht im Schnee glitzernd reflektierte und der Nacht einen geheimnisvollen Schimmer gab. Und er wünschte sich, selbst hier draußen in dieser eisigen Nacht, in dieser verfahrenen Situation, nichts sehnlicher, als sie wieder zu sehen.
Jochens anfängliches Tempo hatte nachgelassen. Er lief mittlerweile ein paar Schritte hinter Hannes. „ Vielleicht sollte ich sie anrufen“, dachte er für sich, weil er Hannes gesenkten Blick sehr wohl deuten konnte und ihm der Kummer seines besten Freundes äußerst nahe ging. „ Vielleicht sollte ich ihr erzählen. Wie sehr er leidet, und wie sehr der Schmerz der Trennung ihn verändert hat.“ Jochen überlegte, wie viele Jahre die beiden eigentlich zusammen gewesen waren. Es mussten weit über zehn Jahre sein. „ Die müssen beide verrückt sein“, stellte er für sich fest. „ Nur weil der eine nicht hier und der andere nicht dort leben kann, lösen sie so eine Lebensliebe in ihre Bestandteile auf. Sie hätten alles so lassen sollen wie es war.“ Jochen hatte sich tief in seinen Gedanken verloren. Als Hannes auf einmal aufgeregt die Stille brach und erschrocken stehen blieb. „ Jochen halt mal einen Augenblick inne und schau mal da vorn! Siehst du die alte alleinstehende Eiche? Ganz rechts, knapp vor der Fichtenschonung? Wir laufen direkt darauf zu.“
Jochen hielt an und suchte den nahen Horizont nach einem alleinstehenden Baum ab. „Ja seh ich, was ist mit der…? „ Er brach seine Frage ab, da ihm augenblicklich die Worte im Hals stecken blieben. „ Ach, du lieber Himmel, Hannes!“ sagte er erschrocken und rieb sich den vom Sturm herangetragenen feinen Schnee aus seinen Augen. „ Das gibt’s doch nicht!“ Hannes schauderte es vor Kälte. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er in die Ferne. „ Wie kommt der mitten in der Nacht bei diesem Wetter hierher?“ fragte er nachdenklich. „ Hier ist doch weit und breit kein Hof in der Nähe.“ Jochen zog die Schultern hoch. „ Findest du nicht, dass er sich eigenartig verhält?,“ fragte er und hielt sich die Hände schützend über die Augen. „ Er sitzt da wie eine Statue, mitten im Schneesturm.“
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Fortsetzung folgt! |
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