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Warning: Undefined array key "ultima_visita_22596-6170" in /home1/valviasc/public_html/advientos/destinatarios-publico.php on line 207 Advientos - Calendrier de l'Avent Online
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FenĂȘtre 2
Apfent
Der Apfent ist die schönste Zeit vom Winter.
Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K.
Drei Wochen bevor das Christkindl kommt stellt Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine
Schwester und ich dĂŒrfen mithelfen. Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkindl auf den Ofen gestellt damit sie es schön warm haben und es war ihnen zu heiĂ.
Das Christkindl ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter TrĂŒmmer zerrissen. Ein FuĂ von ihm ist bis in den PlĂ€tzlteig geflogen und es war kein schöner Anblick. Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, daĂ nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.
Wenn Maria ohne Mann und ohne Kind herumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe gottseidank viele Figuren in meiner Spielzeugkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkindl wollte ich den Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, daĂ er in den Futtertrog gepaĂt hĂ€tte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch als Christkindl keinen Asterix hernehmen, da ist ja das verbrannte Christkindl noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkindl.
Hinter dem Christkindl stehen zwei Oxen, ein Esel, ein Nielpferd und ein Brontosaurier. Das Nielpferd und den Brontosaurier habe ich hineingestellt, weil der Ox und der Esel waren mir zu langweilig.
Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Apfent beim Putzen heruntergefallen und war dodal hin. Jetzt haben wir nur mehr zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.
Normal haben die heiligen drei Könige einen Haufen Zeug fĂŒr das Christkind dabei, nĂ€mlich Gold, Weihrauch und PĂŒrree oder so Ă€hnlich. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapierl dabei, das glĂ€nzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keine Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzĂŒndet.
Der heilige Batman hat eine Pistole dabei. Das ist zwar kein Geschenk fĂŒr das Christkindl, aber damit kann er es vor dem Saurier beschĂŒtzen. Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothĂ€utige Indianer und ein kasiger Engel. Dem Engel ist ein FuĂ abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt.
Rechts neben dem Stall haben wir ein RotkÀppchen hingestellt.
Sie hat eine Pizza und drei Weizen fĂŒr die Oma dabei und reiĂt gerade eine Marone ab. Einen Wolf haben wir nicht, darum lugt hinter dem Baum ein Bummerl als Ersatz-Wolf hervor.
Mehr steht in unserer Krippe nicht, aber das reicht voll.
Am Abend schalten wir die Lampen an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Apfent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu lusert. Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Apfent gelernt und es geht so:
Apfent, Apfent, der BĂ€rwurz brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa drei vier, dann hauts de mit deim Hirn an die TĂŒr.; Obwohl des Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, daĂ ich es mir nicht merken darf.
Im Apfent wird auch gebastelt. Wir haben eine groĂe SchĂŒssel voll NĂŒsse und eine kleine voll Goldstaub. Darin wĂ€lzen wir die NĂŒsse, bis sie goldern sind, und das Christkindl hĂ€ngt sie spĂ€ter an den Christbaum. Man darf nicht fest schnaufen, weil der Goldstaub ist dodal leicht und er fliegt herum, wenn man hinschnauft.
Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste NuĂ darin gewĂ€lzt hat, tat er einen Nieserer, daĂ es ihn gerissen hat und sein Gesicht war goldern und die NuĂ nicht. Mama hat ihn geschimpft, weil er keine Beherrschung hat und sie hat gesagt, er stellt sich dĂŒmmer an als wie ein Kind.
Meinem Vater war es recht zuwider und er hat nicht mehr mitgetan. Er hat gesagt, daà bei dem Goldstaub irgendetwas nicht stimmt und Mama hat gesagt, daà höchstens bei ihm etwas nicht stimmt. Ich habe mich sehr gefreut, weil es war insgesamt ein lustiger Apfentabend.
Kurz vor Weihnachten mĂŒssen wir unsere Wunschzettel schreiben. Meine Schwester wĂŒnscht sich meistens Puppen oder sonst ein Klump. Ich schreibe vorsichtshalber mehr Sachen drauf und zum SchluĂ schreibe ich dem Christkindl, es soll einfach soviel kaufen bis das Geld ausgeht.
Meine Mama sagt, das ist eine UnverschÀmtheit und irgendwann bringt mir das Christkindl gar nichts mehr, weil ich nicht bescheiden bin.
Aber bis jetzt habe ich immer etwas gekriegt. Und wenn ich groĂ bin und ein Geld verdiene, dann kaufe ich mir selber etwas und bin ĂŒberhaupt nicht bescheiden. Dann kann sich das Christkindl von mir aus Ă€rgern, weil dann ist es mir wurscht.
Bis man schaut ist der Apfent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt bis Ostern nichts mehr, höchstens, wenn man vorher Geburtstag hat.
Aber eins ist gwies: Der Apfent kommt immer wieder.
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