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FenĂŞtre 4
Die Legende der Heiligen Barbara
Die schöne und kluge Barbara lebte um das Jahr 300 nach Christus in der Stadt Nikodemia und war die Tochter eines reichen, angesehenen Kaufmanns.
Ihr liebevoller, stets um sie besorgter Vater behütete und umsorgte sie und wollte sie von allem fernhalten, das ihr schaden könnte. In seiner Sorge um seine Tochter wollte er auch die Heirat, der von vielen Verehrern umschwärmten Barbara verhindern und ließ sie deshalb in einen, durchaus wohl ausgestatteten Turm einsperren, damit sie sich ohne Ablenkung auf ihre erstklassige Bildung konzentrieren sollte.
In ihrer Abgeschiedenheit von der Welt lernte Barbara das Christentum kennen und begeisterte sich sehr dafĂĽr.
SchlieĂźlich lieĂź sie sich sogar heimlich, als ihr Vater wieder einmal auf Reisen war, gegen seinen ausdrĂĽcklichen Willen taufen.
Als er davon erfuhr, dass seine Tochter zum christlichen Glauben ĂĽbergetreten war, war ihr Vater sehr aufgebracht und drohte ihr so sehr, dass Barbara die Flucht ergriff.
Gott selbst verschaffte ihr dabei ein Versteck in einer Höhle, in dem er einen Felsen, sich, vor ihr öffnen und nach ihrem Hineintreten, wieder hinter ihr verschließen ließ.
Ein Hirte jedoch verriet ihren Aufenthaltsort, wofĂĽr Gott diesen hart bestrafte.
So fand ihr Vater sie doch, sperrte Barbara ein und bemĂĽhte sich, sie von ihrem christlichen Glauben abzubringen. Jedoch vergebens, so dass ihr Vater den Statthalter schlieĂźlich mit dieser Aufgabe betraute.
Dieser versuchte es mit anfänglich guten Zureden und schreckte schließlich auch vor Folter nicht zurück.
Barbara jedoch betete, sie wusste Gott bei aller Demütigung und allen Schmerzen an ihrer Seite und über Nacht wurden ihre Wunden auf unerklärliche Weise geheilt, so dass es niemandem gelang, ihren Glauben bis zum ihrem Tod zu brechen.
Letzten Endes wurde Barbara zum Tode verurteilt und ihr Vater selbst war es, der zum Schwert griff und seine Tochter enthauptete. DafĂĽr wurde er von einem Blitz getroffen und fand selbst den Tod.
Als Barbara ins Gefängnis geführt wurde, blieb sie an einem winterlich kahlen Zweig hängen, den sie mitnahm und ins Wasser stellte.
Im Angesicht ihres bevorstehendes Todes soll Barbara Trost und Hoffnung in diesem Kirschzweig gefunden haben, der, obwohl er bereits wie tot schien, in ihrer Zelle zu blĂĽhen begann.
Als Erinnerung an dieses scheinbar kleine Wunder und als GlĂĽcksbringer fĂĽr das kommende Jahr werden Barbarazweige am 4. Dezember im Garten geschnitten und in eine Vase gestellt, damit sie, vielleicht pĂĽnktlich, am Weihnachtstag zu blĂĽhen beginnen.
Neben Kirschbaumzweigen eignen sich dafĂĽr z.B. auch Zweige von Apfel, Pflaume oder Quitte sowie von Flieder, Forsythie.